Ein bißchen Spaß muß sein!   

 

Wie immer zwei Wochen nach dem Frankfurt-Marathon startete auch an diesem Wochenende wieder der ARQUE-Lauf, der knapp 900 LäuferInnen vom hessischen Kelkheim nach Mainz führte. Die Maßeinheit beim ARQUE-Lauf ist der €-Meter, der 1,95583 normalen Metern entspricht. 17,248 davon muß man laufen, um den Domplatz der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zu erreichen.

 

Der Lauf ist ein Spaßlauf ohne jeden Wettkampfdruck, gelaufen wird in 5 geführten Laufgruppen (zwischen 4:30 min/km und 6:30 min/km), in die sich jeder gemäß seinem Leistungsstand selbst einordnen kann. Nicht selten passiert es, daß vor allem in den beiden langsamen Gruppen Läufer mitlaufen, die eigentlich viel schneller könnten, aber einfach ein gemütliches Trainingsläufchen mit netten Gesprächen absolvieren wollen. Ist ja auch egal, wann man in Mainz ankommt, gewertet wird sowieso nicht.

 

Daß Petrus Läufer ist, ist inzwischen wohl hinlänglich bekannt. Dazu kommt, daß er offenbar auch ARQUE-Läufer ist, denn auch wenn er in den Tagen zuvor noch trübes Novemberwetter nach Deutschland schickt, am Tag X ist alles in bester Ordnung. Die erste Gruppe startet um 8 h und kann schon die Sonne im Osten aufgehen sehen. Bis 8.08 h sind alle 5 Gruppen on the road und der Spaß nimmt seinen Lauf.

 

Bei strahlendem Sonnenschein und 0-8° C führten diesmal insgesamt 33 Pacemaker vom TuS Hornau, dem MTV Kronberg und passtschon98 (fast könnte man meinen: für jeden Kilometer einer) die LäuferInnen durch Kelkheim-Hornau, weiter durch den Wald Richtung Hofheim, durch die Hofheimer Innenstadt, über Hofheim-Marxheim nach Bad Weilbach und von dort aus durch den Regionalpark Rhein-Main teilweise direkt entlang des Mains nach Mainz.

 

Für Viele, die sich hier ihren Sonntagvormittag sportlich vertreiben, ist dieser Lauf die erste Gelegenheit, weiter als Halbmarathon zu laufen. Und für die, die sich dabei ein bißchen überschätzt haben, fahren hinter den drei langsameren Gruppen Begleitfahrzeuge her, um Erschöpfte an Bord zu nehmen. Dabei hat man natürlich die Möglichkeit, nach einer Erholungspause wieder auszusteigen und ins Gruppengeschehen einzugreifen.

 

Der Regionalpark ist einen Ausflug wert – um so besser, wenn der zu Fuß stattfinden kann: Weinberge, die Flörsheimer Warte, diverse Skulpturen, dazu der Main als Begleiter, das verspricht Erholung für die gestreßte Arbeitsseele. Nicht Wenige ARQUE-Läufer nehmen sich, wie man den Gesprächen unterwegs entnehmen kann, alljährlich im November vor, hier im Sommer mit dem Fahrrad noch mindestens einen Besuch abzustatten. Es ist allerdings nicht überliefert, wie viele das am Ende auch schaffen.

 

Auf dem Domplatz zu Mainz warten dann diverse heiße und kalte Getränke und Bananen auf die Läuferschar – und die berühmt-berüchtigte Fünf-Minuten-Terrine. Für die Rückkehr der Lebensgeister ist also auch gesorgt, bevor Busse die teilweise doch recht müden Krieger nach Kelkheim zurück bringen und ein schöner langer Lauftag seinen Abschluß findet.

 

Eigentlich beginnt der ARQUE-Lauf, der von Michael Lederer, Olaf Bäuml und vielen HelferInnen genauso liebevoll wie professionell organisiert wird, übrigens schon am Samstagnachmittag, wenn die Musik beim sogenannten Run-Up spielt: Kuchentheke, Schlemmerpfanne „Gärtnerin“, Salatberge und vor allem eine Tombola mit vielen Preisen (vom Glas über Bücher, Lauf- und Schwimmutensilien, Trainingsanzügen u.v.m. bis hin zu den beliebten Marathon-Freistarts, dieses Jahr 27 an der Zahl) bilden das Rahmenprogramm zugunsten der Arbeitsgemeinschaft für Querschnittsgelähmte mit Spina Bifida Rhein-Main-Nahe e.V. kurz ARQUE genannt.

 

Infos zum Lauf und die Möglichkeit zur Anmeldung 2005 gibt’s bei www.arquelauf.de

für laufreport im November 2004