Baseler Leckerli |
|||
Der
Baseler Marathon ist kein Stadtlauf, vielmehr läuft man rund um und über
die Wiese - und das wiederum ist auch nicht was der Name verspricht,
sondern ein Mittelding zwischen Bach und kleinem Fluß, auf jeden Fall
ziemlich wild und sehr schnell. Gestartet und gelandet wird (noch?) am
Stadion Gündelmatte im Baseler Stadtteil Riehen. „Noch“ deshalb, weil
die Veranstalter um Roland Fischer mittelfristig versuchen wollen, den
Marathon in die Baseler Innenstadt zu ziehen, aber wie so oft, gibt es
auch hier Absperrprobleme, vor allem wegen des Straßenbahnverkehrs. Aber
Fischer zeigt sich optimistisch, als er meint, z.B. in New York und Berlin
lägen für einen Marathon Millionenstädte brach, das müsse doch wohl
auch in Basel funktionieren.
Der 27. Marathon 2002 (mit 20. Halbmarathon) fand aber noch auf der alten Strecke statt, die das Stadtgebiet (gemeint ist der Stadtteil Riehen) nur kurz touchiert und ansonsten vier Runden durch Wiesen und Felder entlang der Wiese führt. 15 Minuten nach den Marathonis starten die „Halbherzigen“ mit einem viel stärkeren Teilnehmerfeld (607 Finisher gegenüber 307 auf der langen Distanz) auf ihre 2 Runden und so wird es sogar eine Zeitlang richtig voll auf der Strecke. Das Wetter hielt durch, besser hätte es kaum sein können, allenfalls wehte der Wind sich schon mal ein (angesichts der für Sonntag angesagten Orkane). Der Streckenrekord der Frauen steht bei 2:51:13 h, der war aber zu keiner Zeit in Gefahr Die Siegerin des sehr spärlichen Frauenfeldes (29) brauchte 3:31:41 h. Knapper ging es bei den Männern zu. Der Streckenrekord liegt bei 2:24:22 h und der Sieger Urs Christen, der erst in der letzten Runde seinen Vorsprung auf den Zweiten Joseph Maina Mdirangu rauslief, war 2:24:44 h unterwegs. Auf der Halbmarathon-Strecke lief der Sieger Manuel Wyss einen Start-Ziel-Sieg heraus. Fast rannte er beim Start im Stadion wieder in die Letzten hinein, die sich gerade noch auf den 600 Stadionmetern befanden. Er war nach 1:12:27 h zurück im Ziel. Die Siegerin Rita Born brauchte 1:24:54 h. Statt Medaillen gibt es in Basel als Leckerli, das die Strapazen am Ende versüßt, für jeden Finisher einen Pokal. Das Teilnehmerfeld besteht regelmäßig aus ca. 60% Schweizern, 36% Deutschen (der Zielsprecher meinte, halb Freiburg wäre in Basel auf den Beinen) und der Rest verteilt sich international. Einer von ihnen war der Sandalenläufer Bernd Seitz, der am Folgetag in Endingen den 100er in Angriff nehmen wollte. Die Veranstaltung heißt übrigens „Baseler Marathontage“ – am Sonntag findet nämlich noch ein Staffelmarathon statt, zu dem dieses Jahr 111 Teams a 6 LäuferInnen gemeldet waren. Das Ganze ist schweizerisch gut organisiert – nur Ergebnislisten kann man nicht ausdrucken. Es gibt keinen Aushang, über den die LäuferInnen sich ein Bild über Leistung und Plazierung machen können, jede Anfrage wird mit einem Hinweis auf Internet und Email beantwortet – moderne Zeiten. Ergebnisse unter http://www.lsvb.ch/marathon23.htm
|
|||