Herbert „ich bin
mein eigenes Experiment“ Steffny setzt neue Maßstäbe
|
|
Brettflache Strecke, humane Lauftemperaturen, mäßiger Wind und nur hin und wieder ein paar Regentropfen – das waren die äußeren und damit wirklich guten Bedingungen für den 5. Nidda-Rundlauf der Sport-Union Nieder-Florstadt. 4 Runden müssen gelaufen werden, damit man 10 km zusammen bekommt, die Strecke birgt also nicht auf den letzten Metern noch böse Überraschungen, man kennt sich halt aus, wenn man schon ein paar Mal rum ist. Viele nutzten zudem die Kürze des Kurses, um ihn schon 1x beim Warmlaufen zu umrunden. Eigentlich dreht man jeweils nur eine große Runde um die Wiesen an der hier noch sehr schmalen Nidda in Florstadt, kurz hinter Friedberg gelegen. Nett ist es hier, grün und ruhig – und damit ist nicht nur die zu durchlaufende Landschaft gemeint, auch die ganze Veranstaltung an sich ist nett, ruhig und familiär. Man kennt sich und seine TeilnehmerInnen halt. Da dieser Lauf bisher nicht groß überregional beworben wurde (wenn man vom Abdruck im Volkslaufkalender mal absieht), kommen überwiegend alte Bekannte aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die sich so gut auskennen, daß nicht mal Volkslauf-Wegweiser im Ort ausgehängt sind. Waren im letzten Jahr noch 120 LäuferInnen auf der 10 km-Strecke und 30 auf der 5er, kamen dieses Jahr 170 über 10 km und 37 über 5 km ins Ziel. Den großen Zuwachs auf der längeren Strecke verdankte die Veranstaltung größtenteils dem Frohnhauser Sportbahnhof, der in Zusammenarbeit mit Herbert Steffny wieder einmal ein Wochen-Laufseminar durchführte, dessen Höhepunkt die gemeinsame Teilnahme an einem Volkslauf in erreichbarer Nähe ist und so reiste Herbert mit einer über 30köpfigen Truppe im Bus an, die denn auch gehörig absahnte. Die Schlagzeile dieses Berichts hätte auch heißen können „Laufreport treibt Herbert Steffny zu neuem Streckenrekord“, denn vorm Start erzählte ich ihm, daß der alte Rekord bei nur 34:09 min lag und das veranlaßte den erstaunten Neu-M50er (gibt’s denn gar keine jungen schnellen Hirsche mehr?), der in 2 Wochen mit geplanten 2:35 h in Duisburg Deutscher Marathonmeister in seiner Altersklasse werden möchte, doch nicht ganz so gemütlich zu laufen wie geplant und so kam er nach 32:32 min ins Ziel und lag damit 55 sec. vor Jürgen Theofel, Deutscher Vizemeister über Halbmarathon 2003, der allerdings seinen Trainingsvorgaben folgte und Herbert deshalb einfach ziehen ließ. Auch Jürgen strebt die Deutsche Marathonmeisterschaft in seiner Altersklasse M45 an. Dritter wurde dann ein Einheimischer: auch Tilo Heller vom TSV Friedberg-Fauerbach hätte mit seiner Zeit von 33:47 min den alten Streckenrekord noch deutlich unterboten. Die Frauenkonkurrenz wurde ebenfalls von der Laufseminar-Truppe beherrscht. Die noch vereinslose W20erin Christina Seipp-Hasenauer aus Pohlheim gewann in 43:19 min. Nachdem sie letzte Woche beim Marburger Citylauf noch eine Minute schneller war und wg. des Seminars nicht regenerieren konnte, war sie mit ihrer Zeit sehr zufrieden. Susanne Kindermann kam auch mit der Seminartruppe und belegte mit 44:04 min Platz 2, dritte Frau war, wie bei den Männern, eine Einheimische: Ute Rebe vom TV Echzell brauchte 45:03 min auf dem Rundkurs, der noch schneller sein könnte, wenn mehr Asphalt zu belaufen wäre. Den Abschluß bildete eine (weil der Bürgermeister weg mußte leider vorgezogene) Siegerehrung unter freiem Himmel, die man bei ausreichend Kuchen, Pommes und Bratwurst zu wirklich zivilen Preisen verfolgen konnte. Und auch anschließend wollten viele noch nicht so richtig nach Hause und wurden für ihr Sitzfleisch mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt. Fazit: ich habe heute eine der vielen kleinen Veranstaltungen besucht, die vom Laufboom noch nicht so richtig erfaßt wurden, obwohl sie es verdient hätten. Man muß nur ein bißchen den Volkslaufkalender nach ihnen durchforsten. Wer suche, der findet. Und hier die Links zum Lauf: Der LT Florstadt ist zu erreichen unter www.lt-florstadt.de, die Ergebnisse gibt’s, wie so oft, bei www.volkslauf.de für laufreport im Mai 2003
|
|