Nomen ist nicht immer omen

Obwohl der Lauf in Friedrichsdorf, der der vierte von fünf Läufen in den Taunus-Cup-Wertung ist (nächste Woche folgt noch der Laurentiuslauf in Usingen), den Namen „Stadtlauf“ trägt, bewegt man sich auf der Hauptstrecke, der recht seltenen Wettkampfdistanz von 15 km, mitnichten nur in der Stadt, sondern auch, mit einigen „Wellen“ versehen, durch Feld und Wald und die umliegenden Stadtteile Burgholzhausen, Köppern und Seulberg – vielleicht heißt der Lauf ja aber auch wegen der vier beteiligten Stadtteile so.. Mir fällt immer wieder auf, daß selbst im Großraum Rhein-Main jede Region ihre eigenen TeilnehmerInnen hat. Friedrichsdorf gehört schon zum Hochtaunus und so sieht man hier viele LäuferInnen aus dem Hochtaunuskreis und dem Hintertaunus. Die Schnittmenge zu Läufen in den Frankfurter Stadtteilen und direkt angrenzenden Orten ist zwar vorhanden, aber nicht besonders groß.

 

Mit ein paar Minuten Verspätung wurde die Läuferschar auf die Strecke geschickt – zuerst die Hauptläufer, denn der erste Kilometer der Strecke ist identisch mit dem Einsteigerlauf über 5 km, der 5 min später gestartet wird. So sind die letzten Einsteiger schon zurück, bevor der erste 15er das Ziel erreicht. Sozusagen als Füllprogramm für die Zuschauer findet der Schülerlauf über 1,5 km während der beiden anderen Läufe statt, so daß immer für Bewegung im Zielbereich gesorgt ist.

 

Gestartet wird schon um 16.30 h, was im August durchaus auch zu Hitzeläufen führen kann. Aber der Sommer 2002 macht ja seinem Namen nicht allzuviel Ehre und so war’s auch heute zwar schwül, aber bedeckt, leicht windig und daher sehr erträglich.

 

Wer sich als Einsteiger ausgibt, wird erst ab einer Einlaufzeit von 21 min gewertet und so flogen denn die ersten acht, unter ihnen auch die erste Frau, direkt aus der offiziellen Wertung, auch wenn sie in der Ergebnisliste aufgeführt sind. Die Chance, mit einem flachen 5er ins Volkslaufgeschehen einzugreifen, nutzten denn auch 76 Leute, von ihnen 26 auch langsamer als 30 min. Die Nachhut bildete eine vierköpfige Walkergruppe des TV Seulberg, die rund 44 min für die Strecke benötigte.

 

Kaum hatten die Walker die Ziellinie überquert, da kam auch schon der erste 15er den leichten Anstieg zum Zieltransparent hochgerannt: Giuliano Berti von der LG Eintracht Frankfurt brauchte nur 54:59 min und lag damit 14 sec. vor seinem Verfolger, Patrick Keuschen vom TSV Pfungstadt. Der Gesamtdritte, Getachew Tessema, war der erste Einläufer aus dem Hochtaunuskreis, nämlich von der TSV 08 Grävenwiesbach, er brauchte 55:50 min.

 

Anders sah die geographische Situation bei den Frauen aus, die drei Ersten sind alle Läuferinnen aus Einzugsbereich der Kreisstadt Bad Homburg. Danga Urnieza vom MTV Kronberg siegte in 1:04:02 h vor Gerlinde Graichen (TSG Usingen, 1:05:15 h) und Heidi Kiekenbeck (TV Obernhain, 1:06:05 h), die drei belegten damit die Plätze 39, 48 und 52 im Gesamteinlauf Nicht zu übersehen ist die wirklich starke Altersklasse W40: auf den ersten vier Plätzen bei den Frauen landeten gleich drei dieser AK. Die schnellsten Männer starteten in der M35 und M40– Plätze 10-12 der M35 gingen an die 43.-45. der Männer überhaupt, Platz 13 in der M40 an den 55. Mann im Ziel.

 

Insgesamt kamen 263 über die 15 km wieder am Rathaus in Friedrichsdorf an, die letzte in 1:45:05 h.

 

Was dann kam, war fast schon Standardprogramm in schöner Umgebung unter einen großen Baum im Hof des Rathauses: Grill, Kuchentheke, Bier vom Faß – und nicht zu vergessen eine Tombola, für die man seine Startnummer nach dem Zieleinlauf abgeben mußte. In Friedrichsdorf bekommt übrigens JEDER, der das Ziel erreicht, eine Urkunde – die im letzten Jahr liegengebliebenen konnten heute bei der Anmeldung mitgenommen werden. 

 

für laufreport im August 2002