Endspurt am Lindensee

 

Im Januar eines jeden Jahres heißt es für die Jungs und Mädels um den mit der aktuellen Serie einmal mehr zufriedenen Friedel Harder bei der LG Rüsselsheim immer: Endspurt der aktuellen Winterlaufserie in der Nähe des Lindensees. Dieses Jahr waren bei allen 3 Läufen insgesamt über 1.000 LäuferInnen am Start und das fordert das aus 100 Leuten, die teilweise im Wechsel dabei sind, bestehende HelferInnenteam. 60 Leute braucht es immerhin zu jedem Termin, die sich um das Rundum-sorglos-Paket für die TeilnehmerInnen kümmern. Die Lindenseelaufserie versteht sich als eine Veranstaltung für den Breitensportler, wenn hin und wieder mal ein Star der Laufszene auftaucht, wird der natürlich auch gerne gesehen, aber man unternimmt in Rüsselsheim nichts, um die LäuferInnen mit erhöhtem Bekanntheitsgrad zu einem Start zu überreden, Star ist hier quasi jede/r. Und so war die Atmosphäre auch heute wieder familiär-freundlich, das Warten auf die Siegerehrung wurde wie immer durch eine Tombola versüßt – und die Kuchentheke war wirklich gut bestückt, selbst ich mußte diesmal nicht hungrig nach Hause fahren.

 

Überlegener Sieger der Gesamtserie wurde Jürgen Zehnder vom TSV Pfungstadt mit einer Gesamtzeit von 1:59:30 h für die insgesamt 35 km. Er lief einen Start-Ziel-Sieg heraus und gewann alle drei Läufe mit deutlichem Vorsprung vor seiner Konkurrenz. Heute nahm er Markus Riefer vom SSC Hanau-Rodenbach (34:19 min) gut 1,5 min ab und siegte in 32:45 min. Dritter wurde noch ein Markus – sein Nachname ist allerdings Fischer, er startet für das Compex-Team Darmstadt und brauchte 35:06 min für die 10 welligen Kilometer durch den leicht nebligen Rüsselsheimer Wald.

 

Zweiter in der Serie wurde Matthias Maier vom TSV Wolfskehlen in 2:05:33 h und Dritter Thomas Kröll von der TG Triathlon Rüsselsheim mit 2:09:18 h. Beide starten dieses Jahr eigentlich schon in der M35, aber für die Serienwertung gilt die Altersklasse des Oktoberlaufs, so daß die beiden, da Jürgen Zehnder noch in der MHK läuft, die Plätze 1 und 2 in der M30 belegen.

 

Die Spitze übernahm bei den Frauen Kerstin Hoffmann vom TV Herxheim. Sie mußte sich zwar im Oktober mit Platz 2 begnügen, gewann im November und wurde heute knapp hinter Tanja Jones vom TSV Pfungstadt, die nach 38:04 min über die Ziellinie lief, mit 38:12 min wieder Zweite, sicherte sich aber so mit 2:16:23 h den Gesamtseriensieg. Damit hatte sie heute 2 min Vorsprung vor Martina Lang von der LG Rüsselsheim (40:15 min) und in der Serie betrug ihr Vorsprung sogar satte 8 min vor ihrer Konkurrentin vom ausrichtenden Verein, denn diese brauchte für alle 3 Läufe 2:24:42 h. Dritte wurde hier Simone Jochem von der TG Triathlon Rüsselsheim mit 2:28:22 h. Alle drei starten in der W30 und machten so auch diese Altersklasse unter sich aus.

 

Beachtlich finde ich die Zeiten der älteren Garde. Der Dritte (!) in der M60, Roland Elsner, lief heute 43:40 min, in dieser Altersklasse siegte Berthold Fischer vom TV Königstädten mit 39:58 min vor Gerhard Linner (TV Trebur) mit 41:22 min. M60er Helmut Rippl von der LG Mörfelden-Walldorf ließ sich die letzten 2 km von mir ziehen und kam nach 51:27 min ins Ziel – in der Einzelwertung machte er damit, wie er es selbst ausdrückte, keinen Stich, aber zumindest reichte es für einen 2. Platz in der AK-Gesamtwertung.

 

Der älteste Teilnehmer war wie so oft Dr. Dieter Horst von der teilnehmerstarken Truppe der LG Rheinfront Oppenheim. Der M70er (Jhg. 1931) war heute auf den letzten 2 Kilometern krampfgeplagt und mußte deshalb Gehpausen einlegen, kam aber immerhin auch noch in 59:23 min als 2. seiner Altersklasse ins Ziel. Für die ganze Serie brauchte er 3:15:11 h. Seine Zeiten sind umso erstaunlicher, als er sich vor 4 Jahren beim Zusammenbruch einer Treppenstufe im Oppenheimer Wehrturm beide Sprunggelenke brach und über ein Jahr mit der Lauferei pausieren mußte.

 

In der Frauenwertung sind die „Nieder Mädels“ für ihre Zähigkeit und ihre guten Zeiten berühmt-berüchtigt. Erika Schmid wechselte dieses Jahr in die W55, lief die Serie als W50erin in immerhin 2:51:56 h, die 10 Jahre ältere Alice Baumgart brauchte 3:04:59 h und Marianne Ritter, die im letzten Jahr in der W65 läuft, war auch nur 3:11:58 h unterwegs. Wenn man sich in der Umkleidekabine und unter der Dusche so umhört, sind die 3 für viele von uns Vorbilder, so fit möchten wir wohl alle an Jahren zunehmen.

 

Auch heute waren übrigens wieder 3 Mitarbeiter des Laufreport auf der Strecke: Ralf Klink wurde seinem Ruf endlich wieder gerecht und lief „ganz in kurz“ und nach 39:46 min durchs Ziel, wurde damit in der Serie mit 2:19:18 h 5. in der M35. Diesmal spürte er quasi den heißen Atem von Dr. Rudolf Ziegler im Nacken, der 40:38 min brauchte, um 5. in der M50 zu werden, in der Gesamtwertung ist er nicht vertreten. Gabi Leidner kämpfte sich mit 51:25 min als 8. in der W40 über die Strecke, die Zeit reichte ihr, um mit insgesamt 2:58:01 h den 2. Gesamtplatz in ihrer Altersklasse zu halten.

 

Die Termine für die Serie 2003/04 stehen natürlich auch schon fest: gelaufen werden wird am 11.10.03, 22.11.03 und 17.01.04. Einer der Läufe wird wohl ein Wertungslauf für den neu ins Leben gerufenen Ehrl-Cup werden und dann wird’s mit Sicherheit voller als üblich, weil auch Läufer in Rüsselsheim auftauchen werden, die sich normalerweise nicht für die Serie interessieren.

 

für laufreport im Januar 02