Streckenbeschreibung Mainz

 

Start und Ziel des 4. Gutenberg-Marathons waren wie immer vor der Rheingoldhalle – eine optimalere Stelle wird es wohl in ganz Mainz nicht geben. Auch die erste Runde des 2-Runden-Marathons war gegenüber 2002 unverändert. Gestartet wird rheinabwärts und das Feld kommt nach gut 2 km an das Schott-Werk, das es zu durchqueren gilt. Und hier war dann auch erstmals richtig Rambazamba angesagt, viele Werksangehörigen feuerten ihre vielen mitlaufenden KollegInnen und alles, was sich sonst noch bewegte, lautstark an. Die erste Verpflegungsstele war auch auf dem Werksgelände, hier merkte man, daß 6.500 LäuferInnen kein Pappenstiel sind, die HelferInnen waren dem Andrang kaum gewachsen. Wieder außerhalb des Werkes erwartete uns dann bei km 5 eine zusätzliche Verpflegungsstelle, die nicht von der Marathonorganisation sondern von der dort ansässigen Fa. Coca Cola unterhalten wird. Hier dasselbe Bild: überforderte HelferInnen – aber das macht am Anfang nicht wirklich viel aus, später, als das Feld sich etwas auseinandergezogen hatte, funktionierte es auch an den V-Stellen bestens. Die Strecke führt dann durch das Mombacher Gewerbegebiet, hier herrschte quasi die Ruhe vor dem Sturm, denn drinnen in Mombach boxte erstmals der Papst im Kettenhemd, Faschingsstimmung war angesagt und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Im weiteren Verlauf durch die Mainzer Neu- und Altstadt wechseln sich ruhigere Passagen mit Remmidemminestern ab, vor allem in der Altstadt läßt das begeisterte Publikum keinen Läuferwunsch offen. Ab km geht’s dann raus Richtung Weisenau, was folgt, ist eine schier endlose Gerade, die sich bis km 17,5 zieht, dort ihren Höhepunkt in einem Wendepunkt findet und dann das Ganze bitte noch mal, aber in entgegengesetzter Richtung. Überraschenderweise war hier entlang der Strecke diesmal mehr los, kurz vorm Wendepunkt hatte Wolfs Running World eine Zusatzwasserstelle mit lauter Musik und großem Torbogen installiert, um ein bißchen Abwechslung in den doch recht öden Streckenteil zu bringen.

 

Wieder zurück in der Stadt ist man schon bei km 20 und jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Zielbereich, hier stehen die Zuschauer wieder dicht an dicht. Und dann km 21,1/42,2: Marathonfinisher bitte ganz links, Zweitründler in die Mitte und Halbmarathonis ganz rechts, alles ging wohlgeordnet und soweit ich sehen konnte, ohne größeres Durcheinander vonstatten.

 

Was jetzt folgte, war neu und ersetzte für die Marathons eine zweite Weisenau-Runde: kaum über die Halbmarathonmatten, führte uns die Blueline hinauf auf die 1 km lange Theodor-Heuss-Brücke, die Mainz mit der benachbarten hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden verbindet. Die Strecke führt als knapp 5 km lange Schleife durch die Mainzer Vororte Kostheim und Kastel, die aber geographisch und politisch zu Hessen gehören. Hier schämte ich mich fast für meine hessischen Landsleute, denn die Zuschauerbeteiligung ließ doch sehr zu wünschen übrigen, auch wenn die, die draußen standen oder saßen, ihre Gartenschläuche freundlicherweise zu Duschen umfunktioniert hatten und Wannen und Eimer mit Wasser bereithielten, damit wir uns erfischen konnten. Ein bißchen muß ich mein eigenes Urteil wohl relativieren: schnellere LäuferInnen erzählten mir später, daß die Kostheimer vorher doch wohl etwas eifriger jubelnd zugange waren.

 

Bei km 27 kam der nächste Anstieg auf die Theodor-Heuss-Brücke und dann war die gute alte Blueline aus der ersten Runde wieder ausschlaggebend für die restlichen 14 km – wie gesagt: mit Ausnahme der Weisenauer Schleife.

 

Für die Spitze dürfte diese neue Streckenführung erhebliche Vorteile gebracht haben, denn in den letzten Jahren liefen die Topläufe hinten auf der Geraden nach Weisenau mitten in den Pulk der Letzten hinein. Das bleibt allen so erspart, denn die breite und lange Zielgerade, die man sich dann wieder teilen muß, hält genug Platz für alle bereit.

 

für laufreport Mai 2003