Eigentlich eher ein StadtHALLENlauf

Das waren sie nun, die hessischen 10 km-Straßenlaufmeisterschaften, ausgetragen im Rahmen des Marburger Stadtlaufs, der eigentlich mehr ein Stadt-Hallen-Lauf ist. Gerannt wird nämlich ein Rundkurs von 1.221 m, der immer rund um die Stadthalle führt, die aber sonst mit den Lauf gar nichts zu tun hat, bis auf daß an ihr das Startbanner für den 10er angebracht ist. Ziel ist vor der Friedrich-Ebert-Schule und gefeiert und gesiegerehrt wird auf dem Schulhof. Vor den Hauptläufen um 18 und 19 h (schön getrennt nach Frauen + männliche Senioren im ersten und den jüngeren Männern im zweiten Lauf) durften noch Straßen- und Volksläufer, Inliner, Kinder und die hessischen Junioren (über eine Streckenlänge von 5 km) ihren Schweiß auf den Asphalt gießen, über den nachher die MeisterInnen liefen. Gelaufen werden mußten über die 10 km-Distanz acht flache Runden – allerdings versehen mit einem wirklich ekligen Stück Kopfsteinpflaster mit zusätzlichen Bodenwellen. Ca. 30 m – länger ist es nicht – tut aber in jeder Runde wieder weh, wenn man nicht in der Lage ist, eine Geschwindigkeit zu laufen, die dem Fliegen ähnlicher ist als der menschlichen Fortbewegung. „nicht bestzeitenfähig“ konstatierte nicht nur Hessenmeister Alexander Hempel – aber richtigerweise setzte er hinzu „Es waren nun mal Meisterschaften und alle hatte die gleichen Bedingungen“. Fast richtig – abgesehen von der Tatsache, daß der letzte Lauf um 19 h die besten Witterungsbedingungen hatte. Schwül war’s in Marburg, darüber stöhnten alle - und das nahm natürlich gegen Abend immer mehr ab. Acht Runden, das heißt auch: Überrundungen en masse. Und da wird auch schon mal geschubst, aus der Kurve gedrängt, zwischen nach Wasser ausgestrecktem Arm eines Läufers und dem Wasserspender noch durchgequetscht – zumindest war das im Volkslauf, der schon um 16.15 h startete, so. Auch ein Grund, warum ich diese Vielrundendinger nicht leiden kann. Allerdings haben sie, wie auch in Marburg, den Vorteil, daß zumindest an ein paar Stellen auch mal ein paar Zuschauer en bloc stehen – und irgendwann läuft man nur noch mechanisch und hört auf, die Restrunden so wirklich zu zählen, wann man in die Zielgerade einbiegen darf, sagt einem auch die eigene Uhr.

 

Auch beim Volkslauf wurden vorne an der Spitze gute Zeiten gelaufen, teilweise waren die Athleten einfach nicht in (hessischen) Vereinen und durften daher im Hauptlauf nicht starten. Gewonnen hat Philipp Rost vom TuS Teningen in 33:31 min vor Swen Pöppel (34:37 min) und Jost Wiebelhaus (35:56), die beide für das Team Frankfurter Laufshop an den Start gingen. Bei den Frauen nahm Marimar Matinez von Spiridon Frankfurt den Pokal mit nach Hause – 43:15 min brauchte sie. Ihr folgen Daniela Westpfahl (Team Frankfurter Laufshop, 44:05 min) und Britta Hinrichs (LT Vita Fitneß, 44:26 min).

 

Hessenmeister wurden Iris Biba-Pöschl vom ASC Darmstadt und Alexander Hempel vom TV Rendel. Iris hat in den letzten Wochen schon mit schnellen Rennen auf sich aufmerksam gemacht (laufreport berichtete) und wird am nächsten Wochenende in Siegen auch gegen Sabrina Mockenhaupt antreten. In Marburg lief sie eine Zeit von 33:43 min und mußte dabei in ihrem Lauf nur den beiden 21 (!!!) Jahre jüngeren Sofyan Saou (LTG Fuldabrück, 33:15 min) und Markus Jahn (LG Baunatal/ACT Kassel, 33:36 min) den Vortritt durch das Zieltor lassen – bis zum Einlauf des 4. sollte dann mehr als eine Minute vergehen. Selbst im Hauptlauf der Männer wäre sie mit dieser Zeit immer noch 20. geworden... Hier siegte, wie schon erwähnt, Alexander Hempel mit einer Zeit von 31:46 min, er kam damit 4 Sekunden vor Carsten Wenzek (SSC Hanau Rodenbach, 31:50 min, damit gleichzeitig auch 2. der M30) und Heiko Baier (LG Baunatal/ACT Kassel, 32:10 min) ins Ziel.

 

Alle Ergebnisse findet man im Internet bei www.top-time.de. Der Stadtlauf selbst hat keine Homepage  

für laufreport.de am 24. August 2002

 

Und noch eine Anmerkung in eigener Sache: Marburg war, obwohl 8 Runden, eine gute Strecke für mich, ich konnte meine pers. Bestzeit um glatte 50 sec. auf 48:46 min runterschrauben - und so den AK-Sieg in der W40 im Volkslauf mit nach Hause nehmen!

ganz stolz bei der Siegerehrung