Morgens kurz vor halb 9 in Mörfelden: als ich zum Waldstadion komme, sind die Parkplätze im Hof schon alle belegt und das eine gute Stunde vorm Startschuß – es verspricht also, eine volle Laufstrecke zu werden, letztlich waren es 395, die die Ziellinie erreichten. Auf dem Weg zur Startnummernausgabe halte ich noch einen kurzen Plausch mit Vanman Jochen Heringhaus, der hier alljährlich anzutreffen ist und diese paar Minuten reichten, um die Schlange der Voranmelder drinnen bis vor die Tür wachsen zu lassen. Eine Nachmeldeschlange gibt es nicht, jeder Nachmelder kommt sofort an die Reihe, man sollte sich echt überlegen, ob einem das nicht den Euro Nahmeldegebühr wert sein sollte. Vor
der Tür dann: klirrende Kälte und statt des angekündigten grauen
Nebelwetters: strahlend blauer Himmel und die Sonne lachte ihr breitestes
Grinsen. Pünktlich um 9.30 h knallte der Schuß und entließ uns nach 100
m Tartanbahn in den Mörfelder Wald. Vor uns lagen 2 Runden, die, außer
auf der Stadionrunde, ausschließlich über gut befestigten und gut
laufbaren Waldboden führten. Der war zwar knochenhart durchgefroren, aber
da es in der ganzen letzten Woche trocken war, war nichts gefroren außer
den riesigen Pfützen, die als Eisfläche neben den Wegen durch die Bäume
schimmerten. Toll sah das aus, so im Sonnenschein. Die Strecke ist
dieselbe wie die der Marathonstaffel im Januar, eine lange Gerade löst
die nächste ab, zw. Kilometer 5 und 7 muß eine Wendepunktstrecke überwunden
werden, auf der man Bekannte begrüßen, Unbekannte angucken und die
Konkurrenz im Visier behalten kann. Nach gut 10 km geht’s zurück ins
Stadion, eine Runde über die Tartanbahn, ein kurzer Gruß an Jochen, ein
etwas längeres Rendezvous mit einem Becher heißen Tees – und schon
ging’s zurück in den Wald. Ich wollte nur ein gemütliches Trainingsläufchen
absolvieren und so passierte es, daß „meiner Truppe“ und mir schon
draußen kurz hinterm Stadion der Sieger entgegenlief. Puuuhh.. gerade
noch mal einer Umrundung entgangen! Der
schnelle Mann mit den langen Beinen heißt Christof Ludwig, läuft für
den LC Mengerskirchen und schaffte des Strecke heute in 1:10:06 h – ob
ihn die Kälte angetrieben hat, darüber kann man nur spekulieren. Die nächsten
drei kamen erst 6 min nach ihm ins Ziel. Torsten Weiler (LLG Wonnegau)
brauchte 1:16:02 h, Mario Müller aus Mainz brauchte 18 sec. länger und
hatte damit noch 21 sec. Vorsprung vor seinem Ulrich Rötzheim aus dem
benachbarten Wiesbaden. Auf
unserer zweiten Runde pfiff uns dann teilweise auch der Wind empfindlich
kalt entgegen, wahrscheinlich hatte er seine Richtung geändert, denn nun
donnerten auch verstärkt Jumbos zum Greifen nah über unsere Köpfe. Bei
der Siegerehrung gab es erst noch Verwirrung um die schnellste Frau des
Tages. Zuerst wurde mit einer Zeit von 1:20:10 h Paola de Benedictis nach
vorne gerufen. Die lachenden Anwesenden klärten die Veranstalter dann
auf, daß Paola ein Paolo ist und daher mitnichten Gesamtsiegerin sein
kann. Der Pokal ging dann an die schon abwesende Kirsten Liesenberg vom TV
Trebur, die 1:32:11 h brauchte. Ihr folgten Stefanie Grubitsch (LG
Eintracht Frankfurt) in 1:34:14 h, Andrea Erlach (Spiridon Frankfurt) in
1:34:39 h und Maren Grimm (TG Traisa) in 1:36:28 h. Was
dann kam, war Standardprogramm: heiße Duschen, die (leider sehr früh
leere) Kuchentheke, belegte Brötchen (Mett ersetzt zwar keinen Kuchen,
versöhnt aber etwas) und nette Gespräche mit Gleichgesinnten im muggelig
warmen Vereinsheim der LG Mörfelden-Walldorf. für laufreport im Februar 2003 |
|