Landschaftliches Kleinod im Südosten Frankfurts |
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Den
Ausschlag, nach Mühlheim und nicht ins näherliegende Kelkheim zu fahren,
gab für mich, daß die Ausschreibung eine der schönsten und
waldreichsten Laufstrecken Hessens anpries – und ich habe meine
Entscheidung nicht bereut! Wenn man aus Richtung Frankfurt kommt und dann
durch Offenbach und Mühlheimer Gewerbegebiete fahren muß, kann man sich
gar nicht vorstellen, daß dahinter ein wirklich schönes
Naturschutzgebiet liegt, in dem es sich wunderbar laufen und dabei
entspannen läßt. Völlig untypisch für den Frankfurter Raum ist das völlig
Fehlen von Autobahn- und Fluggeräuschen unterwegs. Da liegen tolle Stücke
Natur direkt vor der Haustür – und erst durchs Laufen lernt man sie
kennen.... Start
und Ziel aller drei „Erwachsenenläufe“ (Halbmarathon, 10er und
Jedermannslauf über ca. 4.6 km) ist die Sportanlage in Dietesheim, von
dort aus gelangt man direkt und ohne Umweg ins Naturschutzgebiet
„Erholungsgebiet Steinbrüche“, das sich zwischen Mühlheim,
Hanau-Steinheim und Obertshausen erstreckt. Gelaufen wird fast ausschließlich
auf befestigten Waldwegen, hin und wieder kommt mal ein kleines Stück
Asphalt, vor allem, wenn man an ganz wenigen Stellen mal eine Nebenstraße
überqueren mußte. Irgendwann gegen Ende (ich glaube, es war bei km 17
bzw. 6) kamen die beiden Hauptstrecken wieder zusammen. Irgendwo lief man
dann über eine Brücke und hatte plötzlich einen wunderbaren Blick über
den Vogelsberger See und den Oberwaldsee. Kurz schoß mir (und wohl nicht
nur mir) der Gedanke durch den Kopf, daß die eigentlich zum Pausieren und
Reinspringen einladen – zum Glück war das Wetter aber mal wieder nicht
sonderlich prickelnd (wenn auch lauffreundlich) und so verschwand diese
Idee auch ganz schnell wieder dahin, wo sie hergekommen war. Außerdem
kommt man, zumindest auf der 10er-Runde, am alten Steinheimer Galgen
vorbei – und ich dachte immer, gehenkt worden wäre immer unter den
Augen der Öffentlichkeit auf den Marktplätzen. So kann man am
Sonntagmorgen unterwegs in den Wäldern sogar noch etwas dazulernen. Da
der 10er mit in die Mainlaufcup-Wertung einfließt (Ergebnisse bzw.
Zwischenstände gibt’s bei http://www.gufi.de/),
war er deutlich stärker besetzt als der Halbmarathon – die Quote steht
bei 281 zu 166 Finishern. Leider hatten es drei von vier SiegerInnen
vorgezogen, die Siegerehrung nicht mehr abzuwarten und so gibt es nur von
einer ein aktuelles Foto vom heutigen Tag. Den
10er gewann der vereinslose Lars Spielvogel aus Frankfurt in 34:49 min vor
Mike Webb (LG Seligenstadt, 35:51 min) und dem M50er Winfried Weiß (BSV
Hanau, 36:49 min). Die schnellste Frau war Agnes Kreisser vom BELC (Bergen-Enkheimer
Laufclub) 89 Frankfurt. Sie kam nach 41:50 min auf Platz 40 der
Gesamtwertung ins Ziel. Ihr folgten Martina Kempf vom zweiten
Bergen-Enkheimer Laufverein, der SG Enkheim in 42:58 min und Daniela
Westpfahl vom Frankfurter Laufshop mit 43:24 min. Den
Halbmarathon entschied Eberhard Rohe von der LAZ Obernburg-Miltenberg
in1:21:15 h für sich, an seinen Fersen heftete Christian Messerschmidt
(LG Offenbach, 1:21:22 h). Der Dritte kam erst fast drei Minuten später
ins Ziel: Carsten Fink von „Die Hasen“ brauchte 1:24:12 h für die
21,1 km. Bei den Frauen waren die Abstände deutlich größer.
Unangefochten und mit 2 ½ min Vorsprung vor der Zweitplazierten Silke
Zimmermann (passtschon98, 1:38:27 h und damit neue pers. Bestzeit) lief
Stefanie Grubitsch vom BSV Hanau als 47. nach 1:35:54 h durch das Zieltor.
Die Dritte war die erst 17jährige Alina Caps vom SSC Hanau-Rodenbach, die
nach 1:42:13 h am Ende der Strecke angekommen war. Die
Duschen waren wunderbar warm und zur Siegerehrung kam dann sogar auch die
Sonne hinter den Wolken hervor. Die Kuchentheke war wohl allerdings ein
wenig knapp bemessen, ich habe einige Stimmen vernommen, die keinen mehr
bekommen haben – dabei bin ich diesmal unschuldig, ich habe mich auch
mit nur 2 Stücken begnügt. Alles in Allem war’s mal wieder ein rundum
gelungener und aktiver Sonntagvormittag im Kreis von Gleichgesinnten. Die
Ergebnisse gibt’s übrigens, wie so oft, bei „Zeitmeister“ Michael
Dorsch unter www.volkslauf.de
für
laufreport im
September 2002
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