Mama
– so viele Menschen! |
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das
war der Ausspruch der 2 ½jährigen Tochter von Tanja und Jörg Hooß, als
sie morgens den zur Startnummernausgabe drängenden Läufermassen auf den
Arm ihrer Mutter entfloh. Und
tatsächlich – wo beim Rheinzaberner 15er sonst gut .1.000 LäuferInnen
ins Ziel kamen, findet man in diesem Jahr 1.256 Finisher auf der
Ergebnisliste von Harald und Theo Baumann. Das
Wetter war ja auch in den Tagen vorher, vom extremen Samstagswind mal
abgesehen, so frühlingshaft, daß es nicht nur Hunde hinterm Ofen
vorlockt, sondern auch das Laufvolk morgens erwartungsvoll besser aus dem
Bett kommt, als es bei naßkaltem Winterwetter der Fall ist. Die
Quecksilbersäule des Thermometers kletterte im Laufe des Vormittags auf
knapp unter 10° C und viele wußten nicht so recht, was sie anziehen
sollten. So konnte man die ganze Bandbreite von kurz-kurz über kurz-lang
oder lang-kurz bis zu lang-lang ausmachen. So manche/r hatte sich sogar zu
lang/dick-lang hinreißen lassen. Was aber mit Sicherheit eine
Fehlentscheidung war. Ein Dialog ganz aus meiner Nähe, bei km 6 geführt,
wird wohl so oder ähnlich in einigen Köpfen durchgespielt worden sein:
er: „ist Dir warm?“, sie: „mir ist nicht warm, mir ist affenheiß“. Auf
den ersten 9,5 km ist die Strecke mit der des 10ers im Dezember identisch.
Aus Jockgrim kommend, werden die LäuferInnen aber nicht durch die Unterführung
Richtung Ziel geschickt. Vielmehr geht’s weiter geradeaus, vorbei an
einer Verpflegungsstelle mit Wasser und Tee wieder über die Startlinie
und durch Rheinzabern raus auf den Radweg Richtung Hatzenbühl. Direkt vor
der ersten Unterführung stehen dann ein paar rot-weiß-geringelte Kegel,
die den Wendepunkt markieren. Ein U-Turn – und schon ist man auf dem
„Heimweg“ Richtung Römerbadschule. Dort
erwarteten die LäuferInnen dann wieder zwei Zielkanäle, Pfandbecher und
heißer Tee bis zum Abwinken. Da
dieser zweite Wertungslauf der Serie 2004/2005 ein Jubiläumslauf war, nämlich
der 100. vom TV Rheinzabern ausgerichtete Volkslauf, bekam jede/r morgens
an der Startnummerausgabe ein Pfälzer Dubbeglas mit Aufdruck. Beworben
und gefeiert wird darauf nicht nur die 100. Laufveranstaltung, sondern
auch noch der 1.950. Geburtstag der Stadt Rheinzabern. Für Nicht-Pfälzer:
ein Dubbeglas entspricht dem „Gerippten“ im Frankfurter Raum. Bei
gleicher Form sind hier die Rippen durch fingekuppengroße Vertiefungen
ersetzt. Der Zweck ist derselbe: man soll mit fettigen Fingern beim
Schoppe nicht vom Glas abrutschen, man würde ja damit das edle Stöffche
verplempern. In
der Männerwertung tun sich vorne große Löcher auf. Auf den obersten
Treppchenplatz lief der für den LCC Wien startende Ukrainer Ivan Babarika.
Antrittsgeld hat er selbstverständlich keins bekommen, sicherte sich aber
den ausgeschriebenen Bonus für den Streckenrekord. 46:42 min sind die Maßstäbe,
die seit gestern in Rheinzabern gelten. Erst
eine Minute und drei Sekunden nach ihm überquerte Jukka Kero, der Freund
der gerade im Laufreport vorgestellten Andreina
Byrd die Ziellinie. Da er den 10er vor 4 Wochen gewonnen hat, führt er
die Serienwertung klar an. Hinter
ihm klaffte wieder eine Lücke von über einer Minute, bis nach 48:50 min
Andreas Sarter vom USC Mainz seinen Wettkampf beendete. Er ist Zweiter in
der Serien-Zwischenwertung, Dritter ist dort Uwe Hartmann, der diesmal 4.
wurde. Die
ersten sechs Männer blieben noch unter 50 min, Thomas Dehaut war als
Sieger der M40er mit 50:09 min der Erste „drüber“. Unter
einer Stunde blieben immerhin 165 LäuferInnen. Bei 1:00:00 h blieb die
Uhr für Nabit Najah vom LSG Karlsruhe stehen, 1:00:01 h haben gleich drei
Läufer in der Ergebnisliste stehen. Auch
die ersten vier Frauen finden sich in der Liste „sub1“. Die Schnellste
von ihnen war Josefa Matheis. Die für die TSG Eisenberg startende Läuferin
ging schnell an, bei 3:35 min passierte sie das gelbe Schild mit der 1.
Bei km 10 zeigte ihre Uhr 37:45 min an. Diese Durchgangszeit entsprach
ihrer Endzeit über 10 km beim Silvesterlauf vor 10 Tagen. In der
Serienwertung wird man ihren Namen nicht finden, denn den 10er mußte sie
krankheitsbedingt auslassen. Ihre nächsten Pläne sind der 10er im
heimischen Eisenberg am 05. März, erstes Fernziel 2005 ist der
Mainz-Marathon am 07. Mai. Ihr Mann Ralf, gestern 101., würde dort auch
gerne starten, hat aber noch keine Startnummer. Josefa kam als Gesamt-67.
nach 56:41 min in den Zielkanal. Ihr
Vorsprung auf Tanja Hooß betrug 18 sec.. Tanja, die von ihrem Mann Jörg
begleitet wurde, war beim 10er vor Weihnachten noch nicht so gut trainiert
und wollte ihr Tempo von vor 4 Wochen diesmal über die längere Distanz
bringen. Mit 38:06 zu 56:59 min ist ihr das sehr gut gelungen. Tanjas Pläne
für 2005 sind erst mal auch der Mainz-Marathon und wenn sich auch ihr
Mann Jörg in Kienbaum für das 100 km-WM-Team qualifiziert, würden die
beiden gerne gemeinsam im Juni die 100 km-WM in Japan erleben. In der
Serien-Zwischenwertung findet man sie auf Platz 2, ½ min hinter Julia
Alter, die den 15er als Vierte beendete. Dritte
wurde Ulrike Hoeltz (LSG Karlsruhe). Die W40erin war erst am Samstag aus
dem Urlaub gekommen, hatte am Freitag noch 40 km auf Langlaufski und 13 km
in Laufschuhen absolviert und war gespannt, was der Sonntag so bringen würde.
Anfangs lief sie in einer Gruppe mit Tanja Hooß, Tanja Schmidt und Julia
Alter, mußte bei km 5 aber abreißen lassen, nachdem sich Tanja Schmidt
schon einen Kilometer vorher nach hinten verabschiedet hatte. Bei km 11
sah sie Julia aber wieder vor sich, biß sich durch und kam letztlich 22
sec. vor der Mannheimerin ins Ziel. 57:29 min wurden für sie gestoppt. Mit
Ulrike Sander (SCL Heel Baden-Baden) war auch eine Geherin im Feld, die
normale Straßenvolksläufe zum Gehtraining nutzt. Sie brauchte 1:24:36 h
für die 15 km und wurde damit 20. in der weiblichen Hauptklasse. Gut
auf den zweiten Seriendurchgang vorbereitet hatte sich Ludwig Mesel (LC
Bad Dürkheim). Der Neu-M70er hatte den 10er mit 44:47 min „nur“ als
Dritter seiner Altersklasse beendet und wollte es diesmal wissen. Nach
1:06:02 h lief er diesmal als Altersklassensieger über den Zielstrich –
34 sec. vor der W50-Siegerin und fast 1 ½ min vor seinen gemeinsam
einlaufenden Konkurrenten Dieter Sanitz und Heiner Killi. Damit hat er
auch Platz 1 in der Serienwertung übernommen. Bleibt
zu hoffen, daß auch beim 3. und letzten Durchgang in Rheinzabern am 06.
Februar wieder so schönes Laufwetter vorherrscht. Dann stehen nämlich 20
km auf dem Programm. Ergebnisse:
www.laufinfo.de für laufreport im Januar 2005
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