Frach misch net, wie’s mir geht – Gedanken einer Ultrawerwölfin
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Heute morgen kurz nach 8 verließ ich als „normale Läuferin“ zusammen mit meinem Lauffreund Michael Krüger, seines Zeichens ebenfalls Laufreporter, meine Wohnung Richtung Fluchtpunkt Dudenhofen – und kehrte zurück als jetzt endlich vollwertiges Mitglied der DUV. Volle Lotte wiedermal, so’n richtig hysterisches Fest – so sah’s aus, als wir dann die Halle in Rodgau-Dudenhofen betraten. Es waren so viele Bekannte da, daß man sich fast hätte überlegen sollen, lieber gleich gemeinsam zu feiern und gar nicht zu laufen. Aber wir hatten uns alle ins Auto gesetzt, um 50 km zu laufen - und nicht nur einfach 50 km, sondern gleich 10 Runden à 5 km, was manch einer schon als Perversion an sich ansieht. War ich früher Rundenlaufhasserin erster Güte, mag ich diese Dinger inzwischen, wird man doch immer wieder von Bekannten und Unbekannten überrundet, die auch mal noch ein freundliches Ei gude wie übrig haben, bevor sie wieder ihrer Wege ziehen. Saucool. Angefangen habe ich mit Rolf Müller von passtschon98 etwa mit einem Schnitt von 6:10 min, was sich später als vielleicht ein bißchen zu schnell herausstellen sollte. Wir zogen so plaudernd unsere Runden, als ungefähr bei km 25 für mich die Glocken hell erklangen. Mit einem so frühen Einbruch hatte ich nicht gerechnet und fing schon an, mir die Sinnfrage zu stellen. Ich denke, Rolf war ganz froh, mich bei km 30 an Reinhard übergeben zu dürfen und sich noch 4 Runden austoben zu können. Reinhard wollte heute ein lockeres 15 km-Trainingsläufchen absolvieren, aus dem schließlich 20 km wurden. Unterwegs lenkte er mich immer wieder durch die Schilderung merkwürdiger Eßgewohnheiten und Gerichte ab, die meinen Magen sich manchmal fast umdrehen ließen. Wer mag schon bei km 34 an Porridge oder Erbseneintopf denken? So ging es langsam Schritt für Schritt weiter und kurz vor meiner km35-Marke erklärte mir Uli Amborn, der sich an der super bestückten Verpflegungsstelle labte, daß ich doch jetzt nur noch ein lockeres Trainingsläufchen vor mir hätte, das würde ich doch wohl mit links schaffen. Damit motivierte er mich – und er hatte vor allem auch recht. „Normale Härte“ war in etwa der Kommentar von Conny dazu. Meine Muskeln hielten, von wirklich winzigen Schwächeanfällen abgesehen, bis zum Ende gut durch. Meine bodyguards auf der letzten Runde waren eine illustre ebensolche: Reinhard, dazu Michael, RolandB(lumensaat) waren die 3 starken Männer von außerhalb und ein kleines Stück gab uns auch noch meine Freundin Claudia in Straßenklamotten das Geleit – ich hoffe, nicht das letzte (Mal). Momentan, einige Stunden nach Zieleinlauf, bin ich so was wie die Direktorin des Zirkus Kaputt. Aber für die Ultraszene heißt es jetzt „nimmer ohne mich“. Die Pampa Power in Dudenhofen war ein wirklich gelungener Einstieg. P.S. ich danke den Rodgau Monotones für ihre Frühwerke, die mich zu mancher Formulierung in diesem Epos animierten. Wer kontrollieren will, welche Zitate hier versteckt sind, kann ja mal bei www.rodgau-monotones.de unter „Infos“ nachschlagen. für laufreport im Januar 2003 |
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