Ein
Auftakt nach Maß |
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Ab sofort findet, bis einschließlich Februar 2004, wieder jeden dritten Samstag im Monat die Seligenstädter Winterlaufserie statt. Und der Name ist auch schon alles, was derzeit auf Winter hindeutet. Petrus meinte es einmal mehr gut mit den Läufern und so waren es nicht nur die Hartgesottenen, die sich in kurzer Laufkleidung auf die gegenüber den Vorjahren etwas modifizierte Strecke wagten. Die neue Umgehungsstraße, die den Durchgangsverkehr von der Autobahn ins Hinterland um Seligenstadt herumleitet, ist wohl gleichzeitig Fluch und Segen für den Lauf. Segen, weil die Teilnehmer, so sie wissen, daß die neue Straße sie direkt zum Ort des Geschehens bringt, deutlich schneller und umkomplizierter an den Sportplatz an der Zellhäuser Str. kommen. Und ein bißchen Fluch deshalb, weil die Straße die alte Strecke durchtrennt und keine Überführung zwischen dem Sportplatz (mit Parkplatz) und dem Naherholungsgebiet eingeplant und gebaut wurde. So mußten Start und Ziel um 300 m ins Jenseits (nämlich der Autotrasse) verlegt werden. Das führt natürlich auch dazu, daß die Zeitnahme mit dem Laptop und schnurlos erfolgen muß. Da kann man nur hoffen, daß der Akku seinen Geist nicht aufgibt, wenn’s denn bei den anderen 3 Terminen (deutlich) kälter sein sollte. Die altbekannte Strecke hat ein paar neue Schlenker bekommen, um die 5 km pro Runde voll zu machen, was ihr aber keinesfalls geschadet hat. Und daß jetzt die Mülltonne, die man früher umrunden mußte, in die ewigen Jagdgründe einging, daran scheiden sich die „das war doch Kult“- und die „man, hat das genervt“-Geister. Obwohl fast flach, ist die Strecke nicht einfach zu laufen. Am besten geht’s wohl auf den beiden kurzen Asphaltstrecken, drinnen im Wald wechseln sich holprige verwurzelte Wege mit relativ tiefem Boden ab. Wenn’s mal ein paar Tage richtig regnet, wird’s mit Sicherheit richtig crossig im Seligenstädter Wald und das wird durch die neue Streckenführung, die die Schar fast bis zum Königsee des Mainhausener Ortsteils Zellhausen bringt, noch verstärkt. Aber dafür ist’s ja nun auch eine Winterlaufserie und im Winter sollte man es bekanntlich ein bißchen bedächtiger angehen und Kraft sammeln für die kommende Saison. Die Seligenstädter werten bei ihrer Serie „best 3 of 4“, jeder kann sich also ein Streichergebnis (notfalls auch durch Abwesenheit) leisten, um noch in die Wertung zu rutschen. Allerdings werden hier nicht die drei besten Zeiten addiert, vielmehr die Plazierungen in den einzelnen Altersklassen. Dadurch ist man schon auch darauf angewiesen, wie zahlenmäßig stark die Konkurrenz bei den einzelnen Terminen ist. Da dieses ja erst der erste Streich war, kann man auch im Dezember noch in die Serie einsteigen. Das wird zum Beispiel auch Uli Amborn (LG Offenbach) tun, der sich dieses Wochenende bei der 100 km-WM in Taiwan tummelt. Um 14 h fand, wie immer, der 1 km-Kinderlauf statt, der schon ein sehr starkes Teilnehmerfeld aufwies. 29 Kinder liefen mit viel Spaß und zählten schon deutlich vorm Startschuß mehrfach von 10 auf 1 runter. 10 min vorm Hauptlauf wird ein 5 km-Lauf gestartet, der hier alles andere als nur ein Jedermann-Schnupperlauf ist. Vielmehr sieht man einige Triathleten (z.B. von StartNet Darmstadt) und auch sonst einige Bekannte auf der Kurzstrecke – Standortbestimmung zu Beginn des Winters? Mit von der Partie war hier auch der 11jährige Florian Kleine von der LG Stadt Hattersheim, der eigentlich von seinem Opa Herbert Gulla begleitet wurde, der dann allerdings ein ganzes Stück hinter ihm ins Ziel kam. Florian ist jetzt schon ein paar Mal 5 oder 10 km gelaufen, aber eigentlich ist er vielseitiger Stadionsportler, wurde alleine in diesem Jahr 7x Kreismeister in verschiedenen Disziplinen, also nicht nur auf der Tartanbahn, sondern z.B. auch an der Hochsprungmatte und in der Sandgrube. Ob da der Zehnkampfnachwuchs heranwächst? Gewonnen haben den 5er, für den es keine Serienwertung gibt, StartNeter Henning Plescher in 17:27 min, schnellste Frau war Alexandra Bott vom SSC Hanau-Rodenbach in 18:59 min. 110 LäuferInnen insgesamt kamen wieder am Rande der Umgehungsstraße an. Pünktlich um 14.30 h schickte der Startschuß dann das Feld der 10 km-Läufer auf die 2 Waldrunden. Die Strecke zeichnet sich dadurch aus, daß viele endlos scheinende lange Geraden zu laufen sind und da man teilweise (ca. 1 km lang) dieselbe Strecke hin- wie zurückläuft, begegnen sich hier die Schnellen und die Langsameren, man kann Bekannte grüßen und anfeuern und den Rennverlauf beobachten. Als ich auf die 2. Runde ging, kam mir dann auch bald der überlegene Sieger des heutigen 10ers entgegen: Helmut Marenholz (TV Hergershausen) bestätigte einmal mehr seine Topform der letzten Monate und distanzierte seine Konkurrenz überlegen, brauchte nur 33:14 min für die 10 km. Hinter ihm kam erstmal lange niemand und dann kam Michael Schrodt vom SSC Hanau-Rodenbach, der Seriensieger der Saison 2002/2003, der heute mit 35:02 min nur 10 sec. langsamer war als beim Serienauftakt vor einem Jahr. Hinter Michael klaffte wiederum ein großes Loch, bevor als 3. Haimo Kiefer von Spiridon Frankfurt nach 35:42 min über den Zielstrich lief. An der Frauenspitze bot sich ein gewohntes Bild: SSC Hanau-Rodenbacherin Kerstin Straub mit ihren fliegenden Zöpfen erreichte als Gesamt-16. und damit schnellste Frau nach 39:08 min das Ziel. Ein ganzes Stück, nämlich 20 Gesamtplätze hinter ihr kam Birgitt Bohn von Spiridon Frankfurt als Zweite in 40:33 min beim Mann mit dem Laptop an. Die Triathletin mit Faible fürs Laufen und der Schwimmerei als schwächste Disziplin hat sich momentan aufs Laufen verlegt, lief beim Frankfurt-Marathon mit 3:13 h auf Platz 32 in der Frauenwertung, nachdem sie ihre beiden ersten Marathons einfach nur auf „Ankommen“ in 4 h und 3:48 h absolvierte. Über 10 km hat sie neuerdings eine 39er-Bestzeit stehen, die heute mit ca. 40:40 min unangetastet blieben. Mutter Annette Straub konnte sich mit 42 min glatt Platz 3 sichern. Das Teilnehmerfeld beim Hauptlauf war 233 FinisherInnen stark und damit etwa genauso groß wie im Vorjahr. Ergebnisse gibt’s im Internet unter http://www.tria-seligenstadt.de/
für laufreport im November 2003
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