Rheinhessischer Jahresabschluß – eine Bilanz:   

 

Im dritten Jahr seines Bestehens war der Stadecken-Elsheimer Silvesterlauf erstmals voll. Das Doppelörtchen in Rheinhessen lockte nach erstem Stand ca. 300 Finisher über 10 km an, wie viele 10 km-WalkerInnen und 5 km-LäuferInnen auf der Strecke waren, kann ich im Moment nicht sagen. Das Jahresende 2003 bescherte dem Orga-Team um Werner Nauert nämlich einen Totalzusammenbruch der Auswertungsdatenbank, just als die letzten 5 km-Läufer noch auf der Strecke waren und damit fehlen für den 5er alle Daten. Die der 10 km-Läufer wurden nach altem Konzept dann manuell erfaßt und das wurde dann mittels in weiser Voraussicht erstellter Videoaufzeichnung kontrolliert. Eine Sisyphusarbeit, die am Tag danach noch als „fehlerbehaftet und noch zu überarbeiten“ im Netz steht.

 

Die Strecke war gegenüber den Vorjahren etwas verändert, weil sich die Elsheimer beschwerten, daß sie zu viel durch Stadecken geht (oder umgekehrt....). Also wurde eine neue Schleife eingebaut, die zwischen km 8 und 9 auch am Weingut der Rheinhessischen Weinprinzessin Daniela I vorbeiführte, die auch den Startschuß gab und die SiegerInnen ehrte. Wer wollte, konnte hier kurz verweilen und eine Weinprobe einschieben. Der Anfang der Strecke war aber der schon gewohnte, erstmal drehten wir gut 3 km unsere Runden durch das Dorf und obwohl das Wetter diesmal deutlich besser mitspielte als in den Anfangsjahren und es ausnahmsweise mal nicht regnete, hatten sich viel weniger Einheimische als 2002 vor die Tür locken lassen. Kurz vor km 4 geht’s dann raus in die Weite der Weinberge und bei km 5 beginnen 2 giftige Anstiege, die es in sich haben. Zu Beginn der zweiten Steigung hatte Nauert „letzter Anstieg“ auf den Boden gepinselt – dabei aber als Einheimischer, der diese Strecke dauernd läuft, irgendwie vergessen, was danach noch kommt. Der zweite Berg ist nämlich mitnichten die letzte Steigung, zwei sollen ihr noch folgen, auch wenn diese zugegebenermaßen nicht mehr ganz so lang und steil sind. Zurück im Ort kreiselt man noch 2 km durch die Straßen und kommt schon recht nah Richtung Ziel, muß dann aber noch eine Extrarunde durch ein Wohngebiet laufen. Diese Schleife verschafft dann auch den LaufkollegInnen, die sich schon auslaufen, die Möglichkeit, diejenigen, die noch auf der Strecke sind, gleich 2x mit markigen und/oder netten Sprüchen anzutreiben, sich ins Ziel zu schaffen.

 

Dort angekommen, schien sogar mal für kurze Zeit die Sonne, der Zieltee schmeckte draußen und die Siegerehrung der Männer fand ebenfalls noch unter freiem Himmel statt. Durch die EDV-Panne mußte die Siegerinnenehrung deutlich später stattfinden, als es vor der Tür schon merklich abgekühlt hatte.

 

Im letzten Jahr war die Strecke übrigens nur 9.950 m lang, jetzt hat Werner Nauert GPS und die neue Strecke stimmt – sie mißt allerdings deshalb 10.010 Meter, weil die Pfosten für die Befestigung des Start-Ziel-Banners nicht um 5 m verschoben werden konnten.

 

Auch dieses Jahr gab’s gegen Vorlage der Startnummer ein Fläschchen Dornfelder, das vom Weingut Hedersheimer Hof mit einem eigenen Silvesterlauf-Etikett versehen wurde.

 

Werner Nauert hatte die ersten 10 des Vorjahres angeschrieben, ob sie wieder mitlaufen und die meisten von ihnen taten das auch. Den ersten Platz räumte aber einmal mehr ein Youngster ab, den vorher niemand auf der Rechnung hatte. Der 24jährige Christophe Chayriguet startet für den TV Waldstraße Wiesbaden – üblicherweise aber über 1.500 m und damit auf der Bahn. Sein letzter 10 km-Straßenlauf liegt Jahre zurück und den Silvesterlauf hat er zum Spaß und für Tempodauertraining eingeschoben. Richtig anstrengend waren nur die letzten 3 km und er erreichte das Ziel in exakt 34 min – und damit 1:34 min vor Vorjahressieger Uwe Diether, einem Triathleten vom TCEC Mainz. Dritter wurde Dr. Mario Müller vom TSV Ebersheim, der mit seiner Zeit von 35:45 min für die Jahreszeit zufrieden war.

 

Die schnellste Frau kam ebenfalls vom TV Waldstraße Wiesbaden. Angelika Wicker ist 20 Jahre älter als der Männersieger und lief als Gesamt-34. in 42:23 min unterm Zielbanner durch. Platz 2 ging auch hier an den TCEC Mainz, Andrea Maniel brauchte 45:33 min. Nur 3 sec. hinter hier und ihr direkt auf den Fersen kam Christel Diefenbach vom TV Hechtsheim über die Ziellinie.

 

Auf der Teilnehmerliste findet man auch einen „ganzen Haufen“, der für das Team condition startet. Die Gruppe rund um Physiotherapeutin Christine Sell aus Mainz nimmt gemeinsam laufend ab – und will gemeinsam am Gutenbergmarathon am 09. Mai 2004 in Mainz teilnehmen (manche allerdings nur auf der Halbmarathonstrecke). Über die Fortschritte ihres Teams berichtet Christine regelmäßig im Printmagazin condition. Die meisten von ihnen absolvierten in Stadecken-Elsheim ihren allerersten Volkslauf überhaupt und waren nachher rundum zufrieden. Der „Star“ der Truppe ist Ronald Kirsch, der innerhalb kurzer zeit schon 5 kg abgenommen hat und den Silvesterlauf in 50:08 min als 115. Mann und 40. in der M40 beendete.

 

Der nächste Silvesterlauf in Stadecken-Elsheim findet übrigens, weil im nächsten Jahr die Feiertage so ungünstig liegen, erst am 02. Januar 2005 statt.

 

Die Ergebnisse findet man im Netz unter www.laufen-in-stadecken-elsheim.de

 

für laufreport im Dezember 2003