Vier sind das Volk – mit Erfolg |
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An Die Suche des Teamnamens erforderte mehrere Mails und Belastung unserer grauen Zellen, aber irgendwann war klar „Vier sind das Volk“ sollte es sein – und unseren „Quoten- und Vorzeigeossi“ (was absolut nicht bösartig gemeint ist, um das gleich klarzustellen) hatten wir auch schnell im Boot: René Strosny, eigentlich Sachse und Wahl-Schwabe, war mit an Bord. Bald hatten wir einen bunt gemischten Haufen beisammen, der in den letzten Wochen aber verletzungs- und familienbedingt wieder etwas zusammenschrumpfte. Und so gab’s uns letztlich im Dutzend billiger. Die Veranstalter hatten sich wohl auch ein wenig über unseren Teamnamen amüsiert und man hatte sich bemüht, allen von uns, die sich früh angemeldet hatten, nach Möglichkeit eine Startnummer zu verpassen, die zumindest eine 4 aufweist. Den Vogel schoß Christoph Betsche ab, der morgens zum verabredeten Treffpunkt mit der 444 vorm Bauch auftauchte. Das eigentlich geplante Gruppenfoto „eine Stunde vorm Start“ mußte entfallen, weil ein Teil unserer Volksläufer noch im Auto saß, zum anschließenden Treffen waren nicht mehr alle da. Wir haben’s tatsächlich nicht geschafft, 12 Nasen unter einen Hut zu bringen. Drei (in dem Fall eher einer zu wenig) von uns begnügten sich mit der halben Distanz – und wir schafften es alle, auch mindestens eine 4 in unserer Endzeit vorzuweisen. Uli Beyer (Startnummer 544) lief nach 1:55:43 h wieder durchs Deutsche Weintor. Ich lief mit meiner 584 vorm Bauch zusammen mit Ute Averkamp aus Marl nach 2:14:45 bzw. 2:14:46 h über die Ziellinie. Utes Startnummer war zwar 2189, aber dafür erlief sie sich Platz 1.014. Nach vielen Monaten mit Achillessehnenproblemen war sie froh, diese Streckenlänge wieder zu schaffen – und ganz begeistert von der schönen Pfalz. Für die Marathonstrecke galt: Alle Neune! René, angetreten mit Startnummer 9, kam mit 2:49:05 h auf Platz 2x4 ins Ziel, erlief sich damit Platz 4/2 in der M30. Der Vier alle Ehre machte auch Jochen Höschele: mit Startnummer 14 auf Platz 34 und das mit einer Zeit von 3:04:10 h – Wort- und Zahlenspielerherz, was willst Du mehr? Unser Drittschnellster, der damit auch den 2. Platz in der Mannschaftswertung dingfest machte, war Andreas Morhoff, seines Zeichens ebenfalls Schwabe. 3:12:49 h waren sein Ergebnis und er läuft in der M40 – aber dazu kann er nun wirklich nichts. Der 4. im Bunde, Carlos Manuel, wohnt eigentlich in Kelkheim, ist aber beruflich viel in der Welt unterwegs. Gerade erst aus Singapur zurückgekommen, litt er noch heftig unter dem Jetlag und vor allem der morgendlichen Kälte. Als er nach 3:32:10 h ins Ziel kam, war ihm offenbar so gar nicht nach Gesellschaft – jedenfalls ward er nicht mehr gesehen. Mit Einlaufplatz 145 rettete er zumindest eine 4 über die Runden. Gerhard Bracht kann immerhin zwei Vieren vorweisen, nämlich in der Startnummer. Mimt der 445 auf die Strecke geschickt, brauchte er 3:50:36 h, um wieder stehenbleiben zu dürfen. Auch Eric Tuerlings hatte nach seinem VIERundsechzigsten. Marathon (und mehr, gelaufen in Rotenburg vor VIERzehn Tagen) die VIERusinfektion gepackt. Er holte sich morgens die Startnummer VIERhundertzweiundVIERzig ab und lief mit 3:57:20 h äußerst zufrieden auf Gesamtrang VIERhunderteins als 91. der M VIERzig ein. Christoph Betsche hätte sich ruhig noch eine Sekunde länger Zeit lassen können, um eine 4 mehr unterzubringen, aber seine 4:10:13 h wurden auch akzeptiert. Eine Woche nach Freiburg wollte Christoph einfach nur zum Spaß mitlaufen und seiner Marathonsammlung einen weiteren hinzufügen. Unter 4 h bleiben wollte eigentlich Stephan Rainer. Aber erstens kommt es manchmal anders, als man es zweitens denkt. Er kam nach 4:13:33 h am Scanner vom Laufinfo vorbei – immerhin mit Startnummer 684 auf Platz 548. Danach mußte er erstmal 4/4 h im Auto die Augen schließen. Als einzige Frau der Truppe bewältigte Marion Potschka-Hermann aus Bad Bergzabern die 42,195 km. Am Ende mußte sie noch bummeln, um in 4:44 h (und 13 sec.) durch die Zeitnahme zu kommen. Letzte Woche war sie noch 2. beim 50er in Eschollbrücken und 14 Tage vorher schon in Kandel auf der Marathondistanz unterwegs. Den größten Teil der Strecke war Reinhard Fresow als unser Senior an der Seite von Marion, bevor er sie kurz vor Ende ziehen lassen mußte. Reinhard zäumt das Marathonpferd von hinten auf: dieser in der Pfalz war zwar sein Debut auf der klassischen Marathonstrecke, aber bereits im Januar hat er in Rodgau den 50er gefinished. Mit 4:49:46 h lag er gut im Vierertrend – zumal er Jahrgang 48 ist und 47. seiner Altersklasse wurde. Fazit: „Vier sind das Volk“ hat allen Beteiligten Spaß gemacht, auch wenn oder gerade weil unser Leistungsniveau so unterschiedlich ist. Der nächste Weinstraßenmarathon ist am 2. April 2006 – und wer weiß, was uns dann zu der Zahlenfolge 02-04-06 für ein Blödsinn einfällt. Viere uns nicht in Versuchung!
für laufreport im April 2004
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