Aus Zehnder-Jones mach’ Zehnder-Zehnder

Vom 05. Januar 1997 bis zum 29. August 2003 waren es genau 2.428 Tage – so lange brauchte „das Dreamteam aus Pfungstadt“, Jürgen Zehnder & Tanja Jones, um ihre Beziehung zu „legalisieren“, Tanja wird, nach langen Diskussionen, ihren Namen abgeben und demnächst als Tanja Zehnder ganz oben in den Ergebnislisten auftauchen. Kennengelernt hatten sich die beiden 1995 in der Berufsschule während ihrer Ausbildung zum Bankkaufmann, zusammen sind sie seit einem gemeinsamen Skiurlaub im Januar 1997, wobei sie sich bis heute nicht so richtig einig sind, wer denn nun eigentlich die treibende Kraft war. Jedenfalls versaufen die beiden nicht Oma ihr klein Häuschen sondern leben darin – und dieses Häuschen steht im Riedstädter Ortsteil Crumstadt. Garten und Hof sehen übrigens wohl dann am besten aus, wenn Jürgen, der nach dem BWL-Studium im Herbst 2004 in die Steuerberaterprüfung gehen möchte, gerade eine Lern-Hoch-Phase hat und/oder gerade der Polterabend ansteht. Im Hause Zehnder gibt es natürlich auch eine (gemeinsame) Trophäensammlung, die guten Stücke werden in einer Vitrine im Schlafzimmer und im Gästezimmer aufbewahrt.

 

LAUFREPORT hat die beiden zusammen und trotzdem getrennt voneinander befragt, auch um herauszufinden, inwiefern ihre Antworten übereinstimmen. Über das Lieblingsessen des jeweils anderen wußten sie gut Bescheid (Tanja: Pasta, Jürgen: Pizza mit Ananas) und die eindeutige Antwort auf die Frage „wer von Euch beiden kocht besser?“ kam bei beiden wie aus der Pistole geschossen: Tanja! Beide lachen gerne – zusammen und über Situationskomik und damit sich selbst und den anderen. Müßte Tanja für Jürgen drei Bücher für die einsame Insel einpacken – der arme Kerl hätte Sachbücher im Gepäck, aber nicht seine Lieblingsbücher „Säulen der Erde“, „Der 3. Zwilling“ (beide von Ken Follet) und „Hagen von Tronje“ (von Wolfgang Holbein). Allerdings hatte Jürgen für Tanja gleich 2 Treffer und so könnten die beiden mit insgesamt nur 4 Büchern auf die Insel evakuiert werden, denn zusätzlich zu den beiden Follets würde Tanja noch „Das Lächeln der Fortuna“ von Rebecca Gable mitnehmen.

 

Auch bei der Beurteilung ihrer Lieblingsläufe gab es viele Übereinstimmungen, was die Wettkampf- und Zeitplanung im Hause Zehnder sicher etwas erleichtern dürfte. Ganz oben auf beider Liste: der 10er in Wolfskehlen am Freitag vor Pfingsten und der Darmstädter Stadtlauf im Juni. Tanjas drittliebster Lauf ist der Hamburg-Marathon, dort lief sie 2003 auch ihr Debut auf der Langstrecke.

 

Da wir hier aber beim LAUFREPORT sind, konzentrieren wir uns natürlich auch auf die läuferische Karriere der beiden:

 

Jürgen Zehnder (geb. am 16.11.1974 in Jugenheim)

Begann seine Laufkarriere im zarten Alter von gerade mal 12 Jahren bei einem Jedermannslauf, nachdem er zuvor hin und wieder mit seinem Vater gejoggt war. Noch im selben Jahr machte er bei einem 30 km-Gedächtnislauf für einen 80 Jahre zurückliegenden Gewaltmarsch mit, an dem auch sein Urgroßvater teilgenommen hatte. Der nächste Wettkampf kam dann aber erst 2 Jahre später und Jürgen lief in Wolfskehlen 41:42 min. Jetzt wurde er richtig heiß aufs Laufen, spielte aber parallel weiter Fußball und Tennis. Er trainierte regelmäßig mit dem Lauftreff in Crumstadt, wo er gut betreut und motiviert wurde. In der Jügesheimer Winterlaufserie verbesserte er seine PB in jedem Lauf um eine weitere Minute und war an deren Ende im Februar 1991 bereits bei 35:07 min angekommen. Einer seiner Mentoren in Crumstadt empfahl ihm dann, in einen „richtigen“ Verein mit Trainier zu wechseln, damit er zielgerichtet gefordert und gefördert werden konnte. Jürgen entschied sich für den TSV Pfungstadt und blieb diesem Verein bis heute treu. Zu Anfang seiner Pfungstädter Zeit wurde er aber von seinem Trainer erst mal auf die Mittelstrecken, bis runter zu 400 m, geschickt, weil man Langstrecken auch noch laufen kann, wenn man älter ist.. Nach dem Abi kam seine erste große Laufpause, Als Zivi war er erstmals ganztägig auf Achse und abends zu müde fürs Lauftraining – für die Kickerei hat’s aber doch noch oder wieder gereicht. Irgendwann schlupfte er auch doch wieder in die Laufschuhe, spulte viele Trainingskilometer zusammen mit Ralf Klink ab – und schaffte es, 10.000 m auf der Bahn in 32:50 min zu laufen.

 

An der zweiten großen Laufpause ist Tanja schuld. Frisch verliebt in eine Nichtläuferin und das mit zarten 22, das kann ja fast nur nach hinten losgehen. Tanja war es dann aber auch, die ihn dazu überredete, wieder zu laufen und dazu selbst auch die Laufschuhe schnürte.

 

Eine Wettkampfpause legte Jürgen dann im Herbst/Winter 2001 ein. Nach Abgabe seiner Diplomarbeit flog er mit Tanja für 3,5 Monate in das Heimaltland ihres Vaters, nach Australien. Nach einem Halbmarathon in Tasmanien und einem 10er in Melbourne nur eine Woche später entschieden sich die beiden für absoluten Urlaub. Aber zurück in Deutschland brach die „Wettkampfsucht“ dann bald erneut aus. Seitdem ist er aber keine neue PB mehr gelaufen und meint auch, jetzt sei Schluß mit der Bestzeitenjagd.

 

Andere Hobbies als nur das Laufen haben die beiden aber auch: Jürgen liest gerne, fährt Rad und ist außerdem musikalisch (er spielt Klavier und E-Gitarre). Er hört gerne Hörspiele beim Autofahren und war z.B. ganz begeistert vom Herrn der Ringe. Sein größter sportlicher Mißerfolg liegt lange zurück. In der E- oder F-Jugend beim Fußball spielte er in der Mannschaft mit, die 22:2 gegen Bickenbach verlor. Ziele? Ja klar, die hat er auch: die Steuerberaterprüfung 2004/2005 erfolgreich ablegen und seine Achillessehnenentzündung so ausheilen zu lassen, daß er wieder an ein normales Lauftraining aufnehmen und an Volksläufen teilnehmen kann.

 

Tanja Zehnder (geb. Jones am 21.05.1975 in Wiesbaden)

Tanja, die ihren Mädchennamen nur nach längeren Diskussionen abgibt, begann ihre Laufkarriere irgendwann im Jahr 1997. Nachdem sie zuvor, neben dem Tennistraining, hin und wieder just for fun gejoggt war, um ihre Fitneß zu erhalten, lief sie 4 km am Stück zusammen mit Jürgen – und war erst mal platt. Da war ihr Ehrgeiz erwacht und sie trainierte regelmäßig, kam im ersten Jahr auf geschätzte 800 km. Ihren ersten Wettkampf lief sie beim Pfungstädter Adventlauf 1997 (4,6 km), ihren ersten 10er im Juni 1998 in Wolfskehlen und erreichte das Ziel in 46:12 min als dritte Frau, steigerte sich im Rahmen der Jügesheimer Winterlaufserie im Winter 1998/1999 auf 43:12 min, schenkte sich selbst in Wolfskehlen 1999 eine 41:42 zum Geburtstag und unterlief nach gerade überstandener Krankheit im November 2000 erstmals die magische 40 min-Grenze. Ihr Marathondebut feierte sie 2003 in Hamburg und kam auf Anhieb gleich in 3:10 h ins Ziel. Tanja hat aber trotzdem nie aufgehört, Tennis zu spielen und verpaßte dieses Jahr mit ihrer Mannschaft aus Büttelborn nur knapp den Aufstieg in die Verbandsliga. Außerdem fährt sie gerne Rad und findet die nötige Ruhe beim und zum Lesen. Ihr sportliches Ziel ist, eigentlich nicht überraschend, auch nicht im Laufsport zu finden, sondern beim Tennis: zusammen mit 2 Freundinnen will sie eine Scharte auswetzen und gegen einen einzigen (männlichen) Gegenspieler gewinnen, der die drei mal besiegt hat, obwohl er dabei Schwimmflossen trug.

 

 

zur Hochzeit von Tanja & Jürgen für laufreport im August 2003